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Schlüsselszenarien

Für die Gefährdung der Bevölkerung in Deutschland gibt es zwei Schlüsselszenarien: Stromausfall & Seuchengeschehen. Beide Szenarien haben weitreichende und vielfach verknüpfte Folgen. Trotzdem sind häufig in beiden Fällen die Folgen nicht bewusst oder werden unterschätzt. 

Schlüsselszenarien haben ein hohes Schadenspotenzial durch unmittelbare Folgen. Diese Eigenschaft trifft jedoch auch auf andere Szenarien, wie z.B. Naturkatastrophen zu. Die besondere Gefahr durch Schlüsselszenarien liegt darin, dass diese weitreichende Folgerisiken haben. Sowohl der Stromausfall als auch das Seuchengeschehen können weite Teile der lebensnotwendigen Versorgung der Bevölkerung stilllegen. Kritische Infrastrukturen (z.B. Gesundheitswesen, Nahrungs- und Wasserversorgung, Transport) sind sowohl von der Verfügbarkeit von Strom als auch der Verfügbarkeit von Personal abhängig. Fehlt eines von beiden kann die Versorgung zusammenbrechen.

Diese Dominoeffekte machen den langanhaltenden und großflächigen Stromausfall und das Seuchengeschehen zu den beiden Schlüsselszenarien für die deutsche Bevölkerung. Wer in einem solchen Fall nicht auf seine Selbsthilfe- und Selbstschutzfähigkeiten zurückgreifen kann, ist leider schnell in ernsthaften Schwierigkeiten.

Hier geht es zum Schlüsselszenario 1: Stromausfall.
Hier geht es zum Schlüsselszenario 2: Seuchengeschehen.
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Seuchengeschehen

Seuchengeschehen sind deshalb so gefährlich, weil sie einerseits direkt die Gesundheit aller Menschen gefährden und andererseits indirekt kritische Infrastrukturen durch Personalmangel zum Erliegen bringen können.

Eine Pandemie und Epidemie sind jeweils eine Art der Ausprägung des Schlüsselszenarios Seuchengeschehen. Der große Unterschied zwischen einer Pandemie und einer Epidemie ist die räumliche Ausbreitung. Eine Epidemie ist räumlich begrenzt, auf einen Bereich, innerhalb eines Landes. Eine Pandemie überschreitet diese Grenzen und tritt überregional, in der Regel weltweit, auf. Aus einer Epidemie kann sich also eine Pandemie entwickeln.

Die Ursachen für ein solches Geschehen können unterschiedlich sein, wie z.B.:

  • Wiederauftreten bekannter Erreger (z.B. Masern),
  • Auftreten neuer Erreger (z.B. SARS),
  • Mutation von Erregern (z.B. Influenza),
  • importierte Fälle von Erregern (z.B. Ebola),
  • Freisetzung durch Laborunfälle oder
  • gezielte Freisetzung mit kriminellen bzw. (bio-)terroristischem Hintergrund.

Begünstigt durch die Globalisierung und den damit verbundenen Reiseverkehr breiten sich Krankheitserreger in der heutigen Zeit wesentlich schneller international aus. Auch der internationale Warenverkehr begünstigt, in Abhängigkeit der Eigenschaften eines Erregers, die weltweite Ausbreitung. Hierdurch können sowohl der Erreger selbst als auch dessen Vektoren in kurzer Zeit weit verbreitet werden. Vektoren sind ein Zwischenmedium, welches den Krankheitserreger auf den Menschen überträgt. Dazu zählen Mücken (z.B. Malaria, Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber), Zecken (FSME, Borreliose) oder Säugetiere wie Mäuse (Hanta-Virus) oder Katzen (Lungenpest).

Zusätzlich zur Globalisierung erhöhen die klimatischen Veränderungen das Risiko eines Seuchengeschehens. Bereits heute sind sowohl Krankheitserreger als auch ihre Vektoren in neuen Verbreitungsgebieten nachweislich existent. Beispielsweise haben sich im Süden und Westen Deutschlands eine stabile Population von tropischen Aedes-Mücken gebildet. Kälteresistente Tigermücken aus Norditalien breiten sich über das gesamte Land aus. Beide Mücken können das Chikungunya-Virus auf den Menschen übertragen. So geschehen 2005/2006 auf La Réunion, als innerhalb von nur acht Wochen ein Drittel der Bevölkerung erkrankte. In Norditalien und Südfrankreich hat sich das Chikungunya-Fieber bereits auf einem dauerhaften jedoch niedrigen Niveau etabliert. Ein Schutz vor der Übertragung durch Mücken ist insbesondere bei den tagaktiven Aedes-Mücken äußerst schwierig.

Mutationen und Veränderungen der Krankheitserreger erhöhen ebenfalls die Risiken. Die Corona-Pandemie 2020 ist maßgeblich durch eine Mutation des SARS-Virus entstanden. Die Mutation resultierte in veränderten Eigenschaften des Virus, was zu einer weltweiten Pandemie führte. Im weiteren Verlauf der Pandemie sorgten weitere Mutationen für Veränderungen der Viruseigenschaften und erhöhten damit das Risiko.

Alle Faktoren gemeinsam, die Globalisierung mit zunehmendem internationalem Reiseverkehr und Warentransport, die klimatischen Veränderungen und Veränderungen der Krankheitserreger selbst begünstigen zukünftige Ausbreitungen. Im Falle des Falles ist davon auszugehen, dass das Gesundheitswesen nicht auf einen derartigen Massenanfall von Erkrankten vorbereitet ist. Die besondere Gefahr eines Seuchengeschehens ist das Risiko eines Engpasses der Ressource Mensch. Auf Grund eigener Erkrankung, Angst vor einer Ansteckung, oder der Fürsorge für Angehörige bleiben viele Gesunde ihrem Arbeitsplatz Fern. Das fehlende Personal löst einen Domino- und Kaskadeneffekt aus. Im schlimmsten anzunehmenden Fall können kritische Infrastrukturen nicht mehr aufrechterhalten werden. Staatliche Hilfe wäre unter Umständen nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden und die Bevölkerung weitestgehend auf sich gestellt. Wer in einem solchen Fall nicht auf seine Selbsthilfe- und Selbstschutzfähigkeiten zurückgreifen kann, ist leider schnell in ernsthaften Schwierigkeiten.

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Stromausfall

Ein langanhaltender großflächiger Stromausfall gilt als Risikoszenario Nummer 1 für Deutschland. Der sogenannte Blackout hat gravierende Folgen für alle Bereiche unseres täglichen Lebens und führt mit anhaltender Dauer zu einer exponentiellen Steigerung der Schadenslage. Eine persönliche Krisenvorsorge und ausgebildete Selbsthilfe- sowie Selbstschutzfähigkeiten werden in diesem Szenario am meisten benötigt.

Die Verfügbarkeit von Strom ist eine Grundbedingung für unser tägliches Leben und die Aufrechterhaltung moderner Gesellschaften, wie die in der wir leben. Im privaten Bereich (bei uns zu Hause) ist die komplette Grundversorgung von der Verfügbarkeit von Strom abhängig. Direkt mit dem Ausfall des Stroms fällt auch die Heizung, Elektrogeräte, wie z.B. Herd und Kühlschrank, Licht und Telekommunikationsmöglichkeiten, wie das Internet und der Fernseher aus.

Nach spätestens wenigen Stunden bis Tagen fällt zudem die Wasser- Ver- und Entsorgung aus. Das bedeutet du kannst weder Trinkwasser aus deinem Hahn entnehmen, Hände waschen bzw. duschen (kalt, da die Heizung direkt ausgefallen ist), noch wird die Toilettenspülung funktionieren.

Von entscheidender Bedeutung ist der Wegfall der Kommunikationstechnologien. Ein Teil der Mobilfunkmasten sind in Deutschland für wenige Stunden notstromversorgt. Mit viel Glück kannst du also zu Beginn eines Stromausfalls noch telefonieren; in der Regel sind die Sendemasten in einem solchen Szenario dramatisch überlastet. Ansonsten entfallen alle gewohnten Möglichkeiten, um an Informationen zu kommen bzw. Informationen auszutauschen.

Alle kritischen Infrastrukturen, das bedeutet beispielsweise Gesundheitswesen (Krankenhäuser) Informationstechnik und Telekommunikation, Wasserversorgung, Transport und Logistik, Nahrungsmittelversorgung (Supermärkte, Kühlhäuser, etc.), Finanz- und Versicherungswese und staatliche Institutionen sind ausnahmslos auf Strom angewiesen. Der Notbetrieb über Generatoren wird bereits innerhalb weniger Stunden bis Tage, durch die Versorgungsknappheit mit Treibstoff (auch Tankstellen funktionieren nicht ohne Strom), problematisch und wird nicht aufrechterhalten werden können.

Der Funktionsausfall von Verkehrsträgern und Verkehrsleitsystemen bringt das Notfall- und Rettungswesen zum Erliegen. Selbst staatliche Einrichtungen und das staatliche Krisenmanagement können ohne Strom nicht arbeiten. So wurde erst kürzlich die Kommunikation von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS-Funk) auf digital umgestellt, wofür eine Stromversorgung notwendig ist.

Es wird nicht einmal möglich sein ein wenig Bargeld für die aufkommenden Schwarzmärkte abzuheben, um dort Nahrungsmittel zu besorgen, da die Geldautomaten nicht funktionieren. Das gesamte Finanzsystem wird innerhalb weniger Stunden zum Erliegen kommen.

Je länger der Strom ausfällt, desto mehr andere Infrastrukturen brechen zusammen. Ein andauernder Stromausfall führt unausweichlich zu einem Domino- und Kaskaden-Effekt der anderen kritischen Infrastrukturen. Weder die Bevölkerung noch staatliche Hilfseinrichtungen sind darauf ausreichend vorbereitet.

Wie realistisch ein solches Szenario ist, haben die Stromausfälle in den vergangenen Jahren gezeigt. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Stromversorgung in Deutschland mit der gesamten Stromversorgung in Europa zusammenhängt. Das Stromnetz muss ständig mit einer stabilen Spannung betrieben werden. Dementsprechend müssen Energieproduzenten ständig hoch- und runtergefahren werden. Ein kleiner regionaler Ausfall kann zu einem Zusammenbruch des gesamten Netzes führen, der zu einem langanhaltenden und transnationalen Stromausfall führt. So beinahe 2006 geschehen, als bewusst zwei Hochspannungsleitungen abgeschaltet wurden. Mangelnde Kommunikation und kurzfristige Änderungen der tatsächlichen Spannungsleistungen haben in Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien und Spanien zu Stromausfällen geführt.